Was man gegen Bluthochdruck und Diabetes mellitus selbst tun kann
Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck („Hypertonie“) gelten nicht umsonst als sogenannte „Zivilisationskrankheiten“, denn sie sind zu einem Großteil – wohlgemerkt nicht immer – Resultate eines ungünstigen Lebensstils. Umgekehrt gilt insofern: Bereits durch eine Lebensstiländerung lassen sich bei diesen Krankheiten Verbesserungen der Symptome oder gar vollständige Heilung erzielen. Wir zeigen, worauf es dabei ankommt und was möglich ist.
Rund 5,7 Millionen Menschen in Deutschland leiden am Typ-II-Diabetes und um die 30 Prozent haben einen zu hohen Bluthochdruck, der laut den Angaben des Robert-Koch-Instituts in rund 50 Prozent der Fälle für Herzinfarkte und Schlaganfälle verantwortlich gemacht werden kann. Und die Prävalenzzahlen steigen. Vor allem beim Typ-II-Diabetes (den Typ-I lassen wir hier außen vor, da er einen Sonderfall darstellt) fällt auf, dass auch immer mehr Jugendliche an ihm erkranken, wo dies doch noch bis vor einiger Zeit als eine reine „Erwachsenenkrankheit“ galt und man deshalb häufig auch vom sogenannten „Altersdiabetes“ sprach. Ein Zusammenhang mit unserem modernen Lebensstil ist da kaum von der Hand zu weisen.
Ursachen vieler „Zivilisationserkrankungen“: Viel Zucker, wenig Bewegung
Der menschliche Körper ist komplex und entsprechend ist es auch die Medizin, die für dessen Erforschung, Wiederherstellung und Instandhaltung sich zuständig zeigt. Zugleich gibt es wohl bei den wenigsten Erkrankungen derart eindeutige Ursachen wie bei Zivilisationskrankheiten à la Diabetes mellitus und Bluthochdruck: Zu viel Zucker, viel zu wenig Bewegung.
Die Verbraucherzentrale etwa hat schon häufiger darauf hingewiesen, dass Hersteller Zucker in allen möglichen Produkten »en masse« unterbringen, und zwar vor allem deshalb, weil er günstig ist, gleichzeitig aber den Geschmack betont bzw. anreichert. So enthält etwa ein gewöhnliches Päckchen Soßenbinder bereits 19 Würfel Zucker. Und da, wo man ihn wohl am wenigsten vermuten würde, im Krautsalat nämlich, stecken immerhin noch ganze 16. Aber es ist nicht nur der versteckte Zucker, der problematisch ist; auch der bewusste Konsum von kurzkettigen Kohlehydraten und Süßigkeiten wird häufig zum Problem, sobald er überbordende Ausmaße annimmt. Und es schmeckt ja auch leider »soo« gut. Blöd nur, wenn man sich dabei zugleich kaum bewegt. Die Folgen: Übergewicht, und hiervon ausgehend, eben Diabetes und Bluthochdruck. Um die Entwicklung dieser Krankheiten rechtzeitig zu bemerken und einzudämmen – hier gilt die Maxime: Je früher, desto besser -, sollten Blutzucker und Blutdruck zuweilen bzw. bei Verdacht kontrolliert werden. Ein Blutzucker- bzw. Blutdruckmessgerät lässt sich heute handelsüblich erwerben.
Einschränkend ist hinzuzufügen, dass Bluthochdruck ebenso wie Diabetes allerdings durchaus auch genetische Ursachen haben können, welche jedoch noch nicht hinreichend erforscht worden sind.
Was kann man tun?
Was man tun kann, ist ganz einfach: Die Ernährung umstellen und sich mehr bewegen. Beim Diabetes Typ-II beispielsweise kann dies sogar dazu führen, dass die Muskelzellen wieder für Insulin sensibilisiert werden und der Zuckerstoffwechsel sich somit normalisiert. Und auch der Blutdruck kann durch gute Ernährung und Bewegung auf ein annehmbares Maß gesenkt werden, sodass unter Umständen gänzlich auf Medikamente verzichtet werden kann. Was die Ernährung angeht, so gilt die sogenannte „Mittelmeerdiät“ als besonderes wirkungsvoll. Hierbei wird vor allem viel Pflanzenkost und Olivenöl konsumiert, während man mit Kohlehydraten und Zucker sparsam umgeht. Hinsichtlich der Bewegung sind insbesondere Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren oder moderate Aktivitäten wie Wandern zu empfehlen.