Die Resultate von Gehirnstudien aus Toronto sind vielversprechend, denn sie besagen, dass das Beherrschen von zwei oder mehreren Sprachen (Bi- oder Multilingualität) den Krankheitsfortschritt bei Alzheimerpatienten verlangsamen kann.
Im Verlauf der Studie haben kanadische Forscher CT Bilder von 40 Patienten untersucht. Alle Teilnehmer waren mit Alzheimer diagnostiziert, hatten ähnlich ausgeprägte kognitive Fähigkeiten wie Erinnerungsvermögen und Aufmerksamkeit und ein vergleichbares Bildungsniveau. Der wichtige Unterschied ist, dass nur die eine Hälfte der Patienten zwei oder mehrere Sprachen (Englisch, Französisch oder Chinesisch) beherrschte und die anderen 20 nur ihre Muttersprache.
Nach der Analyse der CT Bilder, haben die Forscher überraschend festgestellt, dass das Gehirn der bilingualen Patienten doppelt so stark von der Krankheit angegriffen war, wie das der einsprachigen Testpersonen, und dies, obwohl beide Gruppen ähnliche geistige Fähigkeiten hatten. Die Schlussfolgerung daraus ist, dass Mehrsprachigkeit den Schaden durch Alzheimer auf irgendeine Art und Weise kompensieren kann.
Natürlich kann man durch dieses Ergebnis nicht pauschal sagen, dass Mehrsprachigkeit vor Alzheimer schützt, aber das Verlangsamen der Krankheit scheint durchaus möglich zu sein.
Die Ursache dafür ist vermutlich die Tatsache, dass bilinguale Menschen stets zwischen ihren zwei Sprachen hin- und herwechseln, was bedeutet, dass die jeweils andere Sprache dann unterdrückt werden muss. Diese geistige Anstrengung führt vermutlich dazu, dass das Gehirn von zweisprachigen Menschen besser trainiert und vernetzt ist und so anfänglich den Schaden durch Alzheimer kompensieren kann.
Dr. Howard Chertkow ist Professor der Neurologie und Neurochirugie an der McGill Universität in Montreal. Er sagt zu diesem Thema: „Es gibt keine Nachteile von Bilingualität. Wenn überhaupt, dann gibt es nur Vorteile. Bilingualität ist nützlich in Bezug auf die Leistung in der Schule, die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit, und man profitiert im Alter, da das Gehirn zu einem Gewissen Grad geschützt werden kann.“
Abschließend muss man jedoch anmerken, dass die kanadischen Studien im größeren Rahmen wiederholt werden müssen, um wirklich sicher zu sein, dass die Ergebnisse repräsentativ sind und nicht eventuell andere Faktoren bei der Verlangsamung der Krankheit eine Rolle gespielt haben. Eine weitere Frage ist, ob man bereits bilingual aufwachsen muss oder ob das spätere Erlernen von weiteren Sprachen den gleichen Effekt hat.
Letztendlich ist es jedoch bewiesen, dass das Lernen von Fremdsprachen das ideale Gehirntraining für jede Altersgruppe ist. Wenn Sie also Freude an Sprachen haben und Ihren Geist fit halten wollen, ist ein Sprachkurs genau das richtige für Sie.
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Quelle: Martin Peters Sprachentraining GmbH, Bonn.