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Ärztemangel: Optionen zur Sicherung der wohnortnahen medizinischen Versorgung

Drohender Ärztemangel erfordert zunehmend Maßnahmen zur Sicherung der wohnortnahen medizinischen Versorgung in strukturschwachen Regionen.

Ratgeber „Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum – Handlungsfelder und Chancen der Kommunalpolitik“ liegt in zweiter Auflage vor.

Bodenwerder, den 01.07.2013.
Ein Ärztemangel im ländlichen Raum und damit einhergehend eine drohende Unterversorgung mit medizinischen Leistungen in strukturschwachen Regionen ist Thema aktueller politischer Diskussionen.

Muss eine Arztpraxis aufgrund fehlender Nachfolge erst einmal geschlossen werden, ist es nur sehr schwer möglich, diese nachträglich wiederzubeleben. Denn in vielen Planungsbezirken liegt bezüglich der hausärztlichen Bedarfsplanung zumeist noch ein statistischer Versorgungsgrad vor, der mit Zulassungssperren für neue Arztsitze behaftet ist. So können in einigen Kleinstädten und Gemeinden bereits heute Arztsitze nicht mehr nachbesetzt werden, wenn die bisher tätigen Ärzte z.B. aus Altersgründen ihre Praxis nicht weiter betreiben können. Die Schließung vorhandener Arztpraxen kann einerseits zu einer Steigerung der Arbeitsbelastung bei den übrig bleibenden Ärzten und zu einer Reduktion der Zeit für den einzelnen Arzt-Patienten-Kontakt führen. Andererseits wird die Nachfrage nach ambulanten medizinischen Leistungen in Wohnortnähe voraussichtlich zunehmen. Denn die Alterung der Bevölkerung Deutschlands wird verstärkt mit Mehrfacherkrankungen und Immobilität einhergehen. Zudem nimmt die Bedeutung der lokalen Gesundheitswirtschaft als Standortfaktor in schrumpfenden Regionen zu, da diese auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Wohnqualität beiträgt.

Daher gilt es, sich frühzeitig um Nachfolgen oder andere Optionen zur Sicherung der noch vorhandenen Arztsitze bzw. um Zulassungs- und Fördermöglichkeiten in den Regionen zu kümmern. Auch machen die sich verändernden Voraussetzungen die Formulierung neuer Ziele und die Entwicklung entsprechender Strategien sowie innovativer Modelle erforderlich, damit auch in Zukunft die flächendeckende, bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung gesichert werden kann. Dies ist aber nicht nur als Aufgabe der bisherigen Praxisinhaber zu verstehen, vielmehr sollten sich alle von der Versorgung profitierenden Akteure – besonders die Kommunen – um die Aufrechterhaltung der vorhandenen Ressourcen bemühen.

Jedoch wird in vielen Gemeinden entweder der Handlungsbedarf zu spät oder nur unzureichend erkannt oder das zur Erarbeitung derartiger Ziele und Strategien notwendige Wissen ist zunächst nicht vorhanden, so dass deshalb oftmals externe Berater beauftragt werden müssen. Zu empfehlen ist daher, dass sich die an der Entwicklung der Gesundheitsversorgung beteiligten Akteure der kommunalpolitischen Ebene bereits im Vorfeld intensiv mit der zugrunde liegenden Problematik und Handlungsoptionen beschäftigen, damit rechtzeitig Strategien entwickelt werden können, die auch tatsächlich die lokal vorhandenen Bedarfe und Bedürfnisse berücksichtigen.

Als Ratgeber kann hierbei das Buch mit dem Titel „Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum – Handlungsfelder und Chancen der Kommunalpolitik“ dienen. Es setzt sich umfassend mit der Thematik einer drohenden medizinischen Unterversorgung bzw. eines Hausärztemangels im ländlichen Raum auseinander. Es zeigt Ansätze und innovative Modelle auf, mit denen die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum nachhaltig gesichert werden kann und welche Steuerungsmöglichkeiten sich den Akteuren der Kommunalpolitik bieten. Dabei wird dem Leser eine ganzheitliche Betrachtungsweise der vielfältigen Handlungsoptionen im Bereich der regionalen Gesundheitsversorgung geboten – denn neben Maßnahmen im Handlungsfeld ambulante medizinische bzw. ärztliche Versorgung werden auch die Themenbereiche Gesundheitsförderung und Prävention mit einbezogen. Die jetzt veröffentlichte zweite Auflage beinhaltet neben aktuellen Informationen zu den Rahmenbedingungen der Versorgungsgestaltung und entsprechenden Handlungsoptionen auch Hinweise zu verfügbaren Förderprogrammen, die auf den Erhalt bzw. die Stärkung der hausärztlichen Versorgung und von sozialen Einrichtungen abzielen. Insgesamt 1 ¾ Jahre nebenberufliche Arbeit auf wissenschaftlicher Basis stecken in diesem Taschenbuch – einer der umfassensten Monografien zum Thema – welches bereits unter anderem in Bibliotheken in Berlin, Bielefeld, Frankfurt a.M., Hamburg, Kiel, Köln, München, Potsdam und St. Gallen geführt wird.

Der Autor, Gesundheitswissenschaftler mit dem Ausbildungsschwerpunkt „Verwaltung im Gesundheitswesen“, ist seit mehr als 20 Jahren in der Gesundheitswirtschaft – überwiegend in den Bereichen Krankheitsmanagement und Versorgungsmanagement – tätig und stand berufsbedingt langjährig in täglichem Kontakt mit niedergelassenen Ärzten aus verschiedenen, überwiegend ländlichen Regionen.

Das Buch: Süßmuth, A. (2013). Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum: Handlungsfelder und Chancen der Kommunalpolitik. 2., überarbeitete und ergänzte Auflage. München: AVM – Akademische Verlagsgesellschaft. ISBN: 978-3-86924-455-6.

Buchvorstellung im Internet: http://www.amazon.de/Sicherstellung-Gesundheitsversorgung-im-l%C3%A4ndlichen-Raum/dp/3869244550