Alexianer-Krankenhaus Aachen bietet Dialektisch Behaviorale Therapie an

Die Dialektisch Behaviorale Therapie – ein spezialisiertes Konzept zur Behandlung der Borderline-Störung

In der Behandlung von Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung bietet das Alexianer-Krankenhaus Aachen ein neues Konzept an. Die Hermann-Josef-Station ist auf die Behandlung von Menschen mit dieser Erkrankung spezialisiert und nimmt ab dem 16. Januar 2012 neue Patienten auf. Betroffene können sich bei dem Diplom-Psychologen Andreas Günther unter der Rufnummer (02 41) 4 77 01-1 53 70 zu einem Vorgespräch anmelden. Dieses Vorgespräch ist vor einer möglichen Aufnahme unbedingt erforderlich. Die störungsspezifische Behandlung mit neun Plätzen ist einzigartig in der StädteRegion Aachen. Sie erfolgt nach der Dialektisch Behavioralen Therapie (DBT), einem auf die individuellen Patientenbedürfnisse abstimmbaren Therapiekonzept, das in den USA entwickelt wurde.

Die Zahl der Menschen, die an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung erkranken, wächst zunehmend. Derzeit sind rund ein bis zwei Prozent der Bevölkerung betroffen. Die Krankheit zeigt sich unter anderem in einer Störung der Gefühlsregulation. Die Patienten leiden an wiederkehrenden emotionalen Krisen, starker Anspannung und einer großen Unsicherheit in Bezug auf ihr Selbstbild. Viele Menschen mit einer Borderline-Störung verletzen sich selbst, wenn sie diesen emotionalen Druck nicht mehr ertragen können. Die Therapie im Alexianer-Krankenhaus geht auf das komplexe Krankheitsbild in besonderer Weise ein, weil sie sich mit den persönlichen Ursachen und den individuellen Rahmenbedingungen der Störung beschäftigt.

Die Dialektisch Behaviorale Therapie ist eine Form der Verhaltenstherapie. „Sie zielt darauf ab, dass der Patient die Ursache und Entstehungsgeschichte seiner Probleme nachvollziehen kann. Die Betroffenen üben Verhaltensweisen ein, die ihnen helfen, das eigene Wohlergehen zu stärken“, beschreibt Andrea Hauschild, Leitende Oberärztin der Hermann-Josef-Station, die Therapie. Dazu gehört das Erlernen von Fertigkeiten zur Spannungsregulation. „Wir legen großen Wert auf die Vermittlung von Achtsamkeit jedes Betroffenen gegenüber sich selbst zur besseren Wahrnehmung der eigenen Befindlichkeit und Bedürfnisse als Grundlage der Behandlung.“ Ergänzt wird die Therapie durch speziell auf das DBT-Konzept abgestimmte Ergo- und Musiktherapie, Körperpsychotherapie und Qi Gong zur Entspannung. „Die Verhaltenstherapie der Hermann-Josef-Station ist zudem dialektisch angelegt“, sagt der leitende Psychologe Andreas Günther über das Angebot. „Die Patienten leben in einer Welt aus Gegensätzen. In der DBT lösen wir gemeinsam mit ihnen die Gegensätze auf und finden einen alltagsnahen Lösungsansatz.“

Bei den Ursachen einer Borderline-Störung spielen in der Regel verschiedene Gründe eine Rolle. Neben der Veranlagung zu hoher Empfindsamkeit können frühe Gewalterfahrungen, Missbrauch oder Vernachlässigung auslösend sein. Kinder, die sich nicht geliebt oder wertgeschätzt fühlten, können die Störung entwickeln. Generell sind mehr Frauen, meist im frühen Erwachsenenalter, betroffen.

Neben der stationären Therapie bietet das Alexianer-Krankenhaus auch ambulante Therapiegruppen („Skills-Gruppen“) an. Zudem können sich Betroffene in einer psychoedukativen Gruppe ausführlich über das Krankheitsbild und die aktuellen therapeutischen Hilfen informieren.

Nähere Informationen zum Angebot sind zu erhalten bei dem Diplom-Psychologen Andreas Günther unter der Rufnummer (02 41) 4 77 01-1 53 70.

Interessierte können sich ohne Voranmeldung in der „Borderline-Sprechstunde“ informieren jeden Freitag von 11 bis 12 Uhr in der Institutsambulanz des Alexianer-Krankenhauses, Mörgensstraße 5−9, Telefon: (02 41) 4 77 01-1 52 13.

Quelle: Schwarz auf Weiß, Herzogenrath

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